Die konventionelle Ausbildung

 

Die konventionelle Ausbildung zum Fallschirmspringer:

Die ursprüngliche und klassische Form der Ausbildung zum Fallschirmspringer wird heutzutage als konventionell bezeichnet. Sie gliedert sich in zwei Abschnitte: Die Automatik- und die Freifallausbildung.

Automatikausbildung
Während der Automatikschulung werden die Sprünge aus einer Höhe von 1000 Metern durchgeführt. Der Springer ist dabei mit seinem Fallschirm durch eine Aufziehleine mit dem Flugzeug verbunden. Beim Verlassen des Flugzeuges streckt sich die Leine und zieht den Fallschirm aus seiner Verpackung. Der Öffnungsvorgang des Schirmes ist damit eingeleitet. Die Verbindung zwischen Springer und Flugzeug wird getrennt, sobald sich der Fallschirm mit Luft zu füllen beginnt. Der Springer hängt dann sofort an der geöffneten Fallschirmkappe.

Die Sprünge mit automatischer Auslösung dienen dem Erlernen einer korrekten Absprunghaltung und der bewussten Wahrnehmung der Körperlage im Luftstrom. Zur besseren Beurteilung werden die Absprünge auf Video dokumentiert. Bevor der Springer ohne Aufziehleine springen darf und die Öffnung seines Schirmes selbst per Hand auslöst, muss er mindestens sechs automatische Sprünge erfolgreich absolviert haben. Wurde dabei das eigenständige Ziehen des (Übungs-)Aufziehgriffes demonstriert, kann er mit der Freifallausbildung fortsetzen.

Freifallausbildung
Beim ersten Sprung dieses Teils der konventionellen Ausbildung fällt der Springer bis zu 10 Sekunden frei, bevor er selbständig den Fallschirm öffnet. Mit zunehmender Sicherheit und Erfahrung wird die Absprunghöhe bis auf 4000 Meter gesteigert, die Freifallzeit erhöht sich dabei auf bis zu 60 Sekunden. Während der einzelnen Ausbildungssprünge erlernt der Springer verschiedene kontrollierte Bewegungen wie Drehungen, Rollen oder Salti im freien Fall sicher durchzuführen. Das Erreichen dieses Ziels und die dafür erforderliche Sprunganzahl sind individuell sehr unterschiedlich. Mindestens 23 Sprünge mit manueller Auslösung sind erforderlich, bis ein Schüler die Prüfungsreife für die international gültige Lizenz erreicht.

Ausbildungsvoraussetzungen:

  • Mindestalter 14 Jahre
  • Bei Minderjährigen die Zustimmung der gesetzlichen Vertreter
  • Tauglichkeitszeugnis eines Haus- oder Sportarztes
  • Lichtbildausweis (Personalausweis oder Reisepass)
  • Höchstgewicht 105 kg
  • Grundkurs konventionell:

  • 7 Tage, davon 2 Tage theoretische Ausbildung
  • 10 Sprünge aus 1000 m Höhe
  • Bereitstellung der gesamten Ausrüstung für 10 Sprünge
  • Funkunterstützung während des Schirmfluges und der Landung soweit erforderlich
  • Kosten: 550,00 Euro zuzüglich Vereinsbeitrag und Vorauszahlung für Arbeitsstunden
  • Vereinsbeitrag: 150 Euro pro Jahr, bei Kursbeginn in der zweiten Jahreshälfte 75 Euro
  • Vorauszahlung für Arbeitsstunden: 100 Euro pro Jahr (10 Arbeitsstunden, jede geleistete Arbeitsstunde wird auf dem Sprungkonto gutgeschrieben oder ausbezahlt)
  • Keine Rückerstattung bei Ausbildungs-Abbruch
  • Einweisungskurs konventionell:

  • 3 Tage, davon 2 Tage theoretische Ausbildung
  • 1 Sprung aus 1000 m Höhe
  • Bereitstellung der gesamten Ausrüstung
  • Funkunterstützung während des Schirmfluges und der Landung
  • Gesamtkosten: 290,00 Euro (inklusive einer befristeten Mitgliedschaft im FSV Hannover e. V.)
  • Bei Buchung eines konventionellen Komplettkurses innerhalb von 2 Monaten nach dem Sprung wird die gesamte Gebühr angerechnet (sonst keine Anrechnung)
  • Termine und Anmeldung zu den Kursen: Ausbildungsanmeldung

     

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